Diese mit *** gekennzeichnete 2023er Riesling Auslese edelsüß ist ein. Es handelt sich um einen edelsüßen Wein, was bedeutet, dass ein Großteil der Trauben von Botrytis cinerea (Edelfäule) befallen und eingetrocknet war, um höchste Konzentration an Zucker und Aromen zu erreichen. Die Farbe dieses Weins gleicht flüssigem Gold mit bernsteinfarbenen Reflexen. Schon beim Schwenken benetzt er das Glas ölig, was die hohe Extraktdichte anzeigt. Das Bouquet ist schlicht überwältigend: Üppige Aromen tropischer Früchte wie Ananas und Mango, daneben reife Quitte und Aprikose, untermalt von Anklängen getrockneter Früchte (Dörrobst) und Blütenhonig strömen heraus.
Geschmack: Auf der Zunge bestätigt der Wein seine Ausnahmestellung. Er fließt wie Nektar – dicht, viskos, mit einem intensiven Süßeeindruck, aber gleichzeitig mit brillanter Säure, die das Ganze in Balance hält. Im Mund entwickelt der Wein eine reiche Aromenfülle nach Mangos, Aprikosen, Quitten und Honig; es ist, als ob man einen ganzen Tropengarten genießt. Die opulente Süße gepaart mit einer merklichen Säure ergibt einen herrlich ausgewogenen Wein
Einsatzbereich: Solch eine edelsüße Auslese *** ist ein vinologischer Schatz, den man sich für besondere Momente aufhebt. Sie ist ideal als Krönung eines festlichen Menüs – quasi das flüssige Dessert, das man in Ruhe nach dem Hauptgang serviert. Viele Gourmets genießen derart edelsüße Weine lieber alleinstehend oder zu etwas Käse, als sie mit einem süßen Dessert zu „verdoppeln”. Eine Flasche, die man vielleicht noch 20 Jahre lagern und dann zur silbernen Hochzeit etc. öffnen kann.
Speisenempfehlung: Die klassischen Paarungen für edelsüße Riesling-Auslesen sind Foie Gras (Gänsestopfleber) und Blauschimmelkäse. So unkonventionell es klingen mag: Ein Löffel Gänseleberparfait auf geröstetem Brioche mit ein paar Tropfen dieser Auslese *** ergibt eine Geschmackssinfonie, die aus Süße, Fett und Säure besteht – „der Schmelz einer erstklassigen Foie Gras kommt in Kombination mit fruchtig-süßer Säure besonders gut zur Geltung“. Genauso bekannt ist die Kombination mit Roquefort oder Gorgonzola: die intensiven, salzigen Edelschimmelaromen werden von der Süße umschmeichelt und die oft pikante Note des Käses durch die Säure gemildert – das Ergebnis ist göttlich, weshalb die Süße-Salz-Kombination mit Blauschimmelkäse als klassisch gilt. Neben diesen Herzhaften passt dieser Wein selbstverständlich auch zu Desserts, jedoch sollte man hier aufpassen: Das Dessert darf nicht süßer sein als der Wein, sonst wirkt der Wein plötzlich dünn. Ideal sind daher Desserts auf Fruchtbasis oder mit säuerlichem Akzent: z.B. eine Tarte Tatin (karamellisierter Apfelkuchen) mit etwas Crème fraîche – die Apfel- und Karamellaromen spiegeln sich im Wein, und die leichte Säure der Crème fraîche betont die Frische.